Jahresübung der Feuerwehren hinter verschlossenen Türen

Über 70 Mitglieder der Feuerwehren der Stadt Wittlich, sowie Bedienstete der Justizvollzugsanstalt (JVA) und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Wittlich nahmen an der diesjährigen gemeinsamen Jahresübung teil. Diese fand in diesem Jahr hinter verschlossenen Türen in der JVA Wittlich statt.
Solch ein Objekt stellt die Einsatzkräfte vor ganz besondere Herausforderungen. Keine direkte Anfahrt mit allen Fahrzeugen und innerhalb des Geländes kann sich nur in Begleitung eines Mitarbeiters der JVA bewegt werden. Für die „Bewohner“ gibt es keine regulären „Fluchtpläne“, wie sonst in größeren Gebäuden üblich, ihre Evakuierung geschieht nach genauer Absprache und in enger Zusammenarbeit.
Angenommen wurde ein Brand im Bereich der Bäckerei. Mehrere Personen, sowohl Insassen, als auch Bedienstete wurden vermisst. Zuerst wurden der Einsatzleiter mit Kommandowagen und ein Löschfahrzeug eingeschleust. Es folgten der Einsatzleitwagen, um die Kommunikation innerhalb der Mauern sicher zu stellen, und die Drehleiter. Um die Wartezeiten auf das benötigte Personal zu verkürzen, wurde dieses kurzerhand ohne ihre Fahrzeuge ins Innere gebracht. Mehrere Trupps gingen, jeweils in Begleitung eines Bediensteten der JVA, unter Atemschutz vor, um die vermissten Personen zu retten und den angenommenen Brand zu bekämpfen.
Parallel wurden die interne Kommunikationsebene und die Materiallogistik aufgebaut. Außerdem wurde die Wasserversorgung von außerhalb der Mauern sichergestellt und in der Turnhalle eine Sammelstelle für die geretteten Personen hergerichtet. Diese wurden von Justizvollzugsschülern gemimt und waren durch Personal des DRK realitätsnah geschminkt worden. Die Rettung einer Person gestaltete sich etwas schwieriger. Der Bedienstete hatte sich auf ein Silo in Sicherheit gebracht und verletzt. Er konnte sich nicht eigenständig aus dieser Situation befreien und musste durch die Mitglieder der Gruppe Absturzsicherung in Sicherheit gebracht werden.
Neben Bürgermeister Joachim Rodenkirch, einigen Mitarbeitern der Stadtverwaltung und mehreren Mitgliedern des Stadtrates, machten sich auch die Zuständigen der JVA ein Bild von der Übung. Deren Augenmerk lag vor allem auch auf dem Zusammenspiel zwischen Feuerwehr und dem speziell ausgebildeten Personal der JVA, das bei einem Einsatz die Arbeit der Feuerwehr begleitet und unterstützt.