Industriebrand

Datum: 10. Juli 2023 um 12:01 Uhr
Dauer: 8 Stunden 50 Minuten
Einsatzart: Brand
Einsatzort: Wittlich – Stadtmitte
Einheiten und Fahrzeuge:

Weitere Kräfte: Abschleppunternehmen, Bereitschaftspolizei Wittlich, Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Bernkastel-Wittlich, BRH Rettungshundestaffel Eifel-Mosel, Bürgermeister Stadt Wittlich, Energieversorgungsunternehmen, Entsorgungsunternehmen, Feuerwehr Altrich, Feuerwehr Kues, Feuerwehr Landscheid, Feuerwehr Morbach, Feuerwehr Salmtal, Katastrophenschutzzug Bernkastel-Wittlich, Organisatorischer Leiter, Polizei, SEG-San, SEG-Verpflegung, Stadtwerke Wittlich, Technische Einsatzleitung Landkreis Bernkastel-Wittlich


Einsatzbericht:

Am Montag den 10.07.2023 gegen 12 Uhr Mittags, wurden die Einheiten 1 (Stadtmitte) und 2 (Wengerohr/Bombogen) mit dem Alarmstichwort „Industriebrand“ zu einem Autohaus ins Wittlicher Industriegebiet alarmiert. Bereits auf der Anfahrt war eine riesige schwarze Rauchsäule zu erkennen. Durch einen intensiven Einsatz konnte eine Ausbreitung auf weitere Gebäudeteile verhindert werden. Verletzt wurde niemand.

Bereits beim Eintreffen des ersten Fahrzeugs, fanden die Einsatzkräfte einen in Vollbrand stehenden Gebäudetrakt vor, der auf weitere Hallenteile des Verschachtelten Gebäudekomplexes überzugreifen drohte. Glücklicherweise hatten zu diesem Zeitpunkt, bereits alle Personen und Mitarbeiter das Gebäude unversehrt verlassen können. Unverzüglich wurden weitere Feuerwehren sowie eine weitere Drehleiter nachalarmiert. Mehrere Trupps unter Atemschutz drangen von verschiedenen Seiten in das Gebäude vor und leiteten die Brandbekämpfung ein. Ebenso wurde über zwei Drehleitern eine Riegelstellung zum Werkstattgebäude aufgebaut um einen Flammenüberschlag zu verhindern.

Im inneren der brennenden Halle befanden sich neben großen Mengen an Betriebsstoffen auch etliche Druckgasbehälter sowie ein Reifenlager mit ca. 200 Reifen. Daraus resultierend kam es zu einer schnellen Intensivierung und einer immer größer werdenden Hitzeentwicklung. Diese machte es auch nötig, dass im Einsatzverlauf mehrere Feuerwehrfahrzeuge zunächst mit Wasser gekühlt werden mussten, um eine Entzündung der Fahrzeuge durch die enorme Wärmestrahlung zu verhindern. Da sich anfänglich alle Einsatzmaßnahmen auf das Schützen der angrenzenden Gebäude beschränkte, konnte erst nach eintreffen des Wasserwerfers der Polizei auch eine massive Brandbekämpfung am Lagergebäude eingeleitet werden. Durch die schnelle und gezielte Abgabe von 10.000 Litern Wasser aus diesem Fahrzeug, konzentriert auf den im Vollbrand stehenden Bereich, konnte dem Feuer soviel Energie entzogen werden, dass die Flammen in großen Teilen in sich zusammen fielen und erloschen sind. Trotzdem bedurfte es weiterhin einem massiven Wasser und Schaumeinsatz um den Brand unter Kontrolle zu bekommen und letztlich löschen zu können. Hierbei erhielten die Feuerwehreinheiten Unterstützung von einer Drohne mit Wärmebildkamera der technischen Einsatzleitung, welche immer wieder aktuelle Luftaufnahmen des Brandobjekts lieferte. Hiermit konnten immer wieder Glutnester im inneren des mittlerweile eingestürzten Hallenkomplex ausfindig gemacht und gezielt abgelöscht werden.

Um die Wasserversorgung sicher zu stellen, wurden weitere Kräfte der Feuerwehren Salmtal und Landscheid, die Bereitschaftspolizei mit einem Wasserwerfer, Landwirte und ein Gartenbauunternehmen mit Wasserfässern sowie der Löschzug „Wasser“ des Katastrophenschutzzuges des Landkreises angefordert. Ebenfalls wurde die Gefahrstoffzugteileinheit Morbach alarmiert, da bereits, im noch frühen Einsatzverlauf, Schadstoffe wie Öle und Treibstoff in die Kanalisation und die Oberflächenentwässerung liefen. Aufgrund des mittlerweile enormen Ausmaßes der Einsatzstelle und zur besseren Koordinierung der eingesetzten Kräfte wurde der Einsatzleitwagen (ELW 2) des Landkreises inklusive dessen Führungspersonal eingesetzt.
Aufgrund der starken Rauchentwicklung, entschied sich die Einsatzleitung die Bevölkerung über KATWARN und NINA sowie mobiler Sirene zu warnen.

Parallel zur Brandbekämpfung wurden durch die Gefahrstoffzugteileinheit Morbach Maßnahmen eingeleitet, um die ausgelaufenen Betriebsmittel sowie das eingesetzte Schaummittel, welche in die Oberflächenentwässerung gelangt sind, aufzufangen und abzusaugen. Durch die SEG-Einheiten des Malteser Hilfsdienst und dem Deutschen Roten Kreuz wurden eine Sanitätsstation und eine Verpflegungsstation errichtet, um die Einsatzkräfte zu versorgen und zu verpflegen.

Der gesamte Einsatz zog sich bis in die Abendstunden, ehe auch die letzten Kräfte die Einsatzstelle verlassen konnten. Trotz der hohen Intensität des Brandes, konnte der Schaden auf das vorgefundene Maß begrenzt werden und die weiteren Gebäudeteile vor dem Raub der Flammen geschützt werden.

Ein großer Dank geht an alle beteiligten Personen, Einheiten und Firmen, welche zum gelingen dieses Einsatzes beigetragen haben. Ein besonderer Dank auch an die Unternehmen, welche kostenlos Verpflegung und Getränke zur Verfügung gestellt haben.

 

Bildquelle: Feuerwehr Wittlich, RTH Christoph 10