Gleich zwei Anlässe riefen rund 100 Feuerwehrangehörige der Stadt Wittlich im großen Lehrsaal zusammen. Zum einen stand die Neuwahl eines stellvertretenden Wehrleiters auf dem Plan. Zum anderen folgte im Anschluss die diesjährige Jahresdienstbesprechung, in der nicht nur das vergangene Jahr reflektiert wurde, sondern auch ein Ausblick auf kommende Herausforderungen gegeben wurde. Der Bürgermeister Joachim Rodenkirch, der Kreisfeuerwehrinspekteur Jörg Teusch und der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Peter Gerhards sind voll des Lobes für die Leistungen und die gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Wittlich. Als Vertreter der Stadtverwaltung waren Fachbereichsleiter Jan Mußweiler und Sachbearbeiterin Doris Schmitt ebenfalls der Einladung des Wehrleiters Christian Vollmer gefolgt.
Da die zehnjährige Amtszeit des stellvertretenden Wehrleiters Martin Schmidt Ende Februar endet, kamen die Mitglieder der Feuerwehr vorerst zusammen um einen neuen Stellvertreter zu wählen. Neben dem bisherigen Amtsinhaber Schmidt, stellten sich die Brandmeister Jens Bernard und Patrick Weckmann zur Wahl. Nach der Vorstellung der drei Anwärter, wurde die geheime Wahl vollzogen. Schmidt konnte sich bereits im ersten Wahlgang mit einer absoluten Mehrheit gegen seine beiden Kontrahenten durchsetzen, sodass er in der anschließenden Dienstbesprechung erneut für zehn Jahre zum stellvertretenden Wehrleiter ernannt werden konnte.
Im Anschluss an die Wahl begann die diesjährigen Jahresdienstbesprechung. Zu Beginn reflektiert Wehrleiter Christian Vollmer das vergangene Jahr 2019. Zu insgesamt 284 Einsätzen ist die Feuerwehr Wittlich 2019 alarmiert worden. Diese teilen sich zu 40% in Brandeinsätze und zu rund 60% in Einsätze mit technischer Hilfeleistung auf. In 12 Einsätzen mussten dabei auch Personen gerettet werden. Zurzeit zählen die vier Standorte zusammen 146 Mitglieder. Die Mannschaft ist damit im letzten Jahr erfreulicherweise nochmals gewachsen. Vollmer lobt ausdrücklich die gute Jugendarbeit als Hauptauslöser für diesen Zuwachs. Neben den geleisteten Einsätzen standen im vergangenen Jahr auch unzählige Übungsstunden auf dem Plan. Der Besuch des Feuerwehr-Magazins und der damit verbundene Artikel in der Januar-Ausgabe zeigen die Bedeutung der Feuerwehr Wittlich und der guten Öffentlichkeitsarbeit.
Um diese Arbeit allzeit zuverlässig zu erledigen sind auch immer wieder Beschaffungen notwendig. So soll in diesem Jahr nicht nur die Feuerwehr-Einsatz-Zentrale ertüchtigt werden, sondern auch eine Notstromversorgung des Standort 1 realisiert werden. Unter etlichen Fahrzeugbeschaffungen in den nächsten Jahren steht vor allem auch die Ersatzbeschaffung der Drehleiter in 2021 auch in diesem Jahr schon eine wichtige Rolle.
Im Anschluss reflektierte der Gemeindejugendfeuerwehrwart Michael Monzel das letzte Jahr. Neben durchschnittlich 21 Übungsabenden an den Standorten 1,2 und 3 standen vor allem das Kreis-Zeltlager und einige Wettbewerbe im Vordergrund. So konnten sich die Jugendlichen des Standorts 1 sowohl beim Kreis- als auch beim Bezirksentscheid zum wiederholten Mal einen Platz auf dem Treppchen sichern. Zusätzlich qualifizierten Sie sich als Rheinland-Pfalz-Meister für die Deutschen Meisterschaften im internationalen Bewerb 2020. 44 Jugendliche sind zurzeit in den Jugendfeuerwehren der 3 Standorte aktiv. Im laufenden Jahr werden davon allerdings 14 Jugendliche in den aktiven Dienst wechseln wodurch in allen Standorten wieder Plätze für Jugendliche zwischen 10 und 15 Jahren frei werden. Monzel bedankt sich ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit mit der Wehrleitung, der Stadtverwaltung und den Fördervereinen der Feuerwehr sowie bei allen Jugendwarten und Betreuern.
Der Bürgermeister Joachim Rodenkirch bedankt sich von Herzen auch im Namen des Stadtrates und der Bürger von Wittlich bei den Einsatzkräften. Er lobt die hervorragende Mannschaft und deren Belastbarkeit. Vor allem aufgrund von sich häufenden Starkwetterereignissen sieht er eine steigende Bedeutung und der Belastung der Einsatzkräfte. Um diese Belastung zu stemmen sind auch weitere Investitionen in die Feuerwehr nötig. Unter anderem stehen in den nächsten Jahren Fahrzeugbeschaffungen im Wert von rund 1,5 Millionen Euro an. Abschließend lobt Rodenkirch die gute Vernetzung und die Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehr.
Der Kreisfeuerwehrinspekteur Jörg Teusch übermittelte die Grußworte des Landrats Gregor Eibes. Teusch lobt vor allem die gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Wittlich. Durch die Starkwetterereignisse der letzten Jahre wächst auch die Bedeutung des Katastrophenschutzes weiter. In diesem Jahr stehen in Zusammenarbeit zwischen Kreis und Stadt die Beschaffung eines Gerätewagens Messtechnik als Ersatz für das über 30 Jahre alte Messfahrzeug Gefahrgut an. Ebenfalls ist es der Wunsch ein Atemschutz-Ausbildungszentrum auf dem Gelände der Feuerwehr Wittlich aufzubauen. Dieses dient als Ersatz für die über 30 Jahre alte Übungsstrecke im Keller der Feuerwehr. Jährlich müssen über 800 Feuerwehrleute aus dem ganzen Kreis ihre Belastbarkeit im Einsatz hier unter Beweis stellen. Die politische Entscheidung für ein Ausbildungszentrum steht derzeit noch aus.
Zum Schluss der Grußworte betont der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Peter Gerhards, dass es nicht viele gibt, die sich so selbstverständlich ehrenamtlich in den Dienst des Staats stellen, umso Ihren Mitbürgern zu helfen. Wichtig dazu, so Gerhards, ist auch eine verständnisvolle Familie im Hintergrund, die dieses zeitfüllende Ehrenamt unterstützt. Auch Peter Gerhards bedankt sich für die allzeit gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Wittlich.
Im Anschluss folgten einige Neuaufnahmen und Beförderungen. Diese wurden durch Bürgermeister Joachim Rodenkirch vorgenommen.
Dennis Knis (Standort 1) und Sophie Berg (Standort 3) wurden in die Feuerwehr aufgenommen und zum Feuerwehrmannanwärter beziehungsweise zur Feuerwehrfrauanwärterin ernannt. Martin Balling (Standort 4) wurde ebenfalls in die Feuerwehr aufgenommen und zum Löschmeister ernannt.
Marius Pesch, Jens Weyer und Yannik Schmitz (alle Standort 1) sowie Jochen Benter und Jannik Gessinger (Standort 3) wurden zum Feuerwehrmann befördert. Weiter wurde Robin Wirtz (Standort 3) zum Oberfeuerwehrmann befördert. Zum Hauptfeuerwehrmann wurden Daniel Reis und Mathis Kaspers (beide Standort 1) sowie Andreas Prudlo (Standort 3) befördert. Markus Hoffmann (Standort 1) und Udo Ehlen (Standort 3) wurden zum Löschmeister befördert.
Sebastian Berens (Standort 1) wurde vom Brandmeister zum Oberbrandmeister befördert und zum Zugführer ernannt.
Markus Simon hatte nach seiner Wahl 2018 nun alle erforderlichen Lehrgänge abgelegt und wurde zum stellvertretenden Einheitsführer am Standort 2 ernannt.
Martin Schmidt, der sich zuvor in der Wahl behaupten konnte, wurde erneut zum stellvertretenden Wehrleiter ernannt.
Im Anschluss wurden das silberne und das goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25, beziehungsweise 35 Jahre aktiven Dienst verliehen.
Sebastian Berens (Standort 1), sowie Ralf Marx und Thomas Wirtz (beide Standort 3) bekamen durch den Bürgermeister das silberne Feuerwehr-Ehrenzeichen verliehen.
Dr. Stefan Lauterborn und Jörg Kohlei (beide Standort 1) sowie Ralf Kreuz (Standort 2) und Markus Stroh und Stephan Becker (Standort 3) erhielten das goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen. Dieses wurde ihnen in Vertretung für den Landrat durch den Kreisfeuerwehrinspekteur verliehen.
Zum Abschluss wurde dem Bürgermeister Joachim Rodenkirch als Anerkennung für sein Engagement zum Wohle der Feuerwehr und der Bevölkerung über den Stadtrand hinaus, durch den Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbands Peter Gerhards, das Ehrenzeichen der Deutschen Feuerwehr verliehen.